Am Samstag, den 25. Oktober 2025, führten die Freiwilligen Feuerwehren Sehlde und Haverlah einen ganztägigen gemeinsamen Übungsdienst durch. Ziel des Tages war es, das Wissen und die Fertigkeiten der Einsatzkräfte in verschiedenen Bereichen der technischen Hilfeleistung und Brandbekämpfung zu vertiefen sowie die Zusammenarbeit beider Wehren weiter zu festigen.
Vormittagsausbildung
Der Ausbildungstag begann gegen 8:00 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück im Feuerwehrgerätehaus Sehlde. Im Anschluss folgte eine theoretische Einweisung in den Umgang mit dem Mehrzweckzug, der auf dem Fahrzeug der Feuerwehr Sehlde verlastet ist. Während dieser Einheit erfolgte auch die Einteilung der Teilnehmer in drei gemischte Gruppen, die jeweils auf die Einsatzfahrzeuge verteilt wurden.
Im Anschluss begaben sich die Teilnehmer nach Haverlah, wo die drei ersten Ausbildungsstationen vorbereitet waren:
1. Station 1 Schneid- und Trennwerkzeuge:
Diese Station fand auf dem Gelände der Landmaschinenvertrieb Vorharz GmbH (LVV) in Haverlah statt. Hier stand die Handhabung gängiger Geräte wie Säbelsäge, Trennschleifer sowie Schere und Spreizer in Form eines akkubetriebenen Kombigerätes im Mittelpunkt. Die Teilnehmer konnten verschiedene Anwendungsmöglichkeiten praktisch erproben.
2. Station 2 Mehrzweckzug (Bewegen schwerer Lasten):
Diese Station wurde auf dem Vorplatz zum Lagerhaus der Firma Fromme Armaturen Vertrieb GmbH & Co. KG in Haverlah durchgeführt. Hier wurde der Mehrzweckzug praktisch eingesetzt, um schwere Lasten zu bewegen.
3. Station 3 Umgang mit verunfallten Fahrzeugen alternativer Antriebe:
Schwerpunkt war hier der sichere Umgang mit Elektro- und Hybridfahrzeugen nach Verkehrsunfällen. Themen wie Hochvolt-Systeme, Abschaltvorrichtungen und Gefahren durch Batteriesysteme wurden praxisnah behandelt.
Zur Mittagszeit stärkten sich alle Teilnehmer mit belegten Brötchen, bevor es zum zweiten Teil der Ausbildung überging.
Nachmittagsausbildung auf dem Gelände der Firma KEMNA
Der zweite Teil des Ausbildungstages fand auf dem Betriebsgelände der Firma KEMNA zwischen Haverlah und Steinlah statt. Auch hier erwarteten die Teilnehmer drei praxisnahe Szenarien.
1. Station 1 – Brand eines Kraftfahrzeuges:
Mithilfe einer Feuertonne und eines ausgemusterten Fahrzeugs wurde ein Autobrand simuliert. Die Gruppen erarbeiten eigenständig geeignete Taktik zum Vorgehen um die Brandbekämpfung durchzuführen und im Anschluss wurden ihre Maßnahmen mit den Ausbildern besprochen.
2. Station 2 – Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfall:
In diesem Szenario war ein Fahrzeug nach einem illegalen Autorennen von der Fahrbahn abgekommen, hatte eine Person unter sich begraben und war in einem Kieshaufen zum Stehen gekommen. Ziel war es, eine geeignete Vorgehensweise zur Stabilisierung des Fahrzeugs und zur Rettung der eingeklemmten Person selbstständig zu planen und umzusetzen. Anschließend wurden die Ergebnisse gemeinsam mit den Ausbildern ausgewertet und besprochen.
3. Station 3 – Gefahrgutunfall mit verletzter Person:
Das Szenario stellte einen Gefahrgutunfall in einer Lagerhalle dar. Eine verletzte Person lag im Bereich einer auslaufenden Flüssigkeit, bei der es sich vermutlich um Essigsäure handelte.
Die Gruppen mussten eine sichere Lösung zur Rettung der Person unter Beachtung des Eigenschutzes erarbeiten und durchführen. Grundlage des Vorgehens bildete die bekannte GAMS-Regel, die in der Nachbesprechung kurz aufgegriffen und erläutert wurde.
Abschluss
Nach einem intensiven und lehrreichen Ausbildungstag trafen sich alle Teilnehmer zum gemeinsamen Abschluss im Feuerwehrhaus Haverlah. Bei Bratwurst, Steak, Nudelsalat und kühlen Getränken klang der Tag in kameradschaftlicher Atmosphäre aus.
Und auch das Wetter spielte weitestgehend mit – abgesehen von gelegentlichem Nieselregen, der eher zur Abkühlung als zur Abschreckung beitrug. Für echte Feuerwehrleute eben kein Grund, die gute Laune zu verlieren.
Ein besonderer Dank gilt der Landmaschinenvertrieb Vorharz GmbH (LVV), der Fromme Armaturen Vertrieb GmbH & Co. KG, der Firma KEMNA sowie der Autorecycling Lesum GmbH für die freundliche Bereitstellung ihrer Gelände, Materialien und Unterstützung bei der Durchführung des Übungstages. Ohne diese tatkräftige Hilfe wäre ein so praxisnaher und vielseitiger Ausbildungsdienst nicht möglich gewesen.
Die Ausbilder zeigten sich sehr zufrieden mit dem Engagement und der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Der Übungsdienst bot nicht nur eine wertvolle Auffrischung wichtiger Kenntnisse, sondern stärkte auch den Teamgeist und die Einsatzbereitschaft beider Feuerwehren.
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